Mittwoch, 26. September 2012

Von Walen, Delphinen und anderen Tieren

Mir ging es besser, mehr noch blendend, denn wir fuhren nach Pto. Jiménez zu Mauricio und seiner Freundin Laura. Wie immer in Costa Rica war bereits die Busfahrt eine Panoramatour. Wir verbrachten sechs Stunden in einem quietschenden Schulbus, der größentechnisch für Feen und Zwerge ausgelegt war. Unser weg führte uns vorbei an Indianerreservaten, Naturschutzgebieten, Bergen, Tälern und Fischerdörfern am Meer. Nachdem unsere Gastgeber uns - angekommen am Hafen – mehrere Stunden haben warten lassen und wir in der Zwischenzeit am Strand gegessen hatten, erzählten wir mit ihnen die ganze Nacht. Mauricio telefonierte mit einem Freund und organisierte uns ein Boot für 15.000 colones pro Nase (ca. 22€). In der Früh gingen wir zur Anlegestelle, von wo aus wir für knapp drei Stunden zum Meer aufbrachen, um Wale und Delphine zu sehen. Genau diese bekamen wir dann tatsächlich zu Gesicht. Es war unglaublich – die Delphine schwommen in einer Schule um unser Boot, jagten und spielten in einem Kreis um uns herum. Am Horizont konnten wir die Fontänen der Wale emporschießen sehen. Als wir näher heranfuhren, trauten wir unseren Augen kaum, als eine Buckelwalkuh mit ihrem Kalb die Rückenflosse aufblitzen ließ. Sie schnaubte in einem Stoß die verbrauchte Luft aus und tauchte wieder ab.




Man ist sich im allgemeinen bewusst, dass Wale große Tiere sind, ziemlich große Säugetiere und man hat in der Regel auch schon allerlei interessante Fakten über ihre Größe gelesen. Aber WIE VERDAMMT GROß WALE WIRKLICH sind, wird einem erst bewusst, wenn man sie dann vor sich schwimmen hat!!!
Überwältigt von diesem Erlebnis, spazierten wir am Strand, wo wir auf die nächsten Naturschönheiten – ein farbenprächtiges, großes Arapärchen – trafen, die sich über die Früchte eines Baumes hermachten.


 
Am Mittag fuhren wir mit dem colectivo, einem Sammeltaxi, das mehr einem Viehtransport glich, zu einem Traumstrand. Der Weg war wunderschön, aber erinnerte mich mehr an europäische Landschaft. Direkt durch ein kleines Stück Regenwald erreichten wir das Meer, wo wir Stunden bis zum Einbruch der Dunkelheit verbrachten. 






Über Ticos, die wir beim Kokusnuss-Knacken kennenlernten, fanden wir heraus, dass der Fahrer uns angelogen hatte. Das Taxi fuhr bereits zwei Stunden früher zurück. Wir beeilten uns und erreichten tatsächlich das herannahende Auto. Alles Winken und Schreien half jedoch nichts, wir wurden stehen gelassen; zum ersten mal im Leben fühlte ich mich stark diskriminiert.
Den Kopf voller Gedanken, schlugen wir den zweieinhalb Stündigen Weg nach Hause an. Die Aussicht war beeindruckend. Ins Halbdunkel gehüllt, rankten bauchige Bäume, von Lianen behangen, über die Straße. Die Weiden blitzen und glitzerten auf von lumineszierenden Käfern, bis man glaubte, vor der Landebahn eines Flughafens zu stehen. Nach knapp einer halben Stunde, nahm uns ein Bauer auf der Ladefläche seines Pick-ups mit.Es war ein wilder Ritt, denn die Strasse bestand im Wesentlichen aus Schlaglöchern von ungeheuren Ausmass, sackte regelmässig ab und da es galt, den Lianen von oben auszuweichen, - vorausgesetzt man hatte sie vorher im Halbdunkel erspäht - war gut Festhalten nicht die einzige spannende Beschäftigung. Nebenher sangen wir Endlosschleifenlieder, die wir aus dem Kindergarten kannten und lachten lauthals in die Nacht.
Nach unserem "jump&run" - Abenteuer schliefen wir tief und fest, träumend von all den Tieren, die wir bisher nur aus Büchern oder Filmen kannten.
Unser wecker klingelte sehr frueh, denn wir machten uns auf zu dem Strand, wo wir am Vortag die Delphine in Ufernähe hatten spielen sehen. Obwohl wir ausser einer Meerjungfrau (Paula hatte Kathi in eine solche Nixe verwandelt), keine Wassersäuger mehr zu sehen bekamen, war der Ausblick traumhaft schön. Da die Flut jedoch schneller kam als erwartet, mussten wir durchs Wasser an den Mangroven zurueckwaaten. Klatschnass, voller Eindruecke und bestens gelaunt erreichten wir zeitig den Bus; tolle Landschaft hin oder her, auf der Heimreise wurde dann geschlafen.

Montag, 24. September 2012

Mit der Machete ins Internet

... Es war lecker und der Abend war wunderschön. Wir haben viel gelacht mit Pecho und seiner Freundin Inéz. Am Abend hatten wir dann unsere ersten Tanzstunden. Auf Bachata und Merengue verrenkten wir uns verzweifelt an den vueltas, den Drehungen. In den folgenden Tagen galt es einiges zu erledigen für Térraba, das Festival und vieles mehr. Wir fraßen uns durch die Woche, besuchten die Familien der (Kolping)Frauen, hatten oft Bandprobe mit unserer frisch gegründeten Gruppe Pan de Azafrán (Safranbrot) bestehend aus Paula an der Geige, Simon an der Lead-Guitarre, Luisa an der Klarinette und mir an der Rhytmusgitarre. 

An einem Tag half ich Peligro auf seinem Feld den sogenannten pflanzlichen "Nachwuchs" zu entfernen. Wir schlugen eine Lichtung, fällten ganze Bäume und es war ein komisches Gefühl, den "Urwald abzuholzen", aber wie uns Christoph, ein schweizer Longo-Mailer der ersten Stunde, später noch einmal beruhigend erklärte, ist, was fuer uns Europäer oft wie Urwald aussieht, hier in Lateinamerika einfach nur größeres Unkraut.






Mittlerweile kann ich selbst ein Lied davon singen, denn um euch gerade zu schreiben, musste ich mir erst mit der Machete einen Weg zu meinem ruhigen Plätzchen bahnen. Das ist für mich derweil ganz normal geworden, aber wenn ich so darüber nachdenke, muss es euch wohl ziemlich Spanisch vorkommen...(ein Schenkelklopfer!) 


Wie auch immer, bei unseren zweiten Tanzstunden klappten die Figuren bereits hervorragend. Paula und ich wirbleten wie zwei Tornados durchs Haus, dabei spürten wir den Rhytmus in den Hüften. 

Zu Hause angekommen zitterte ich plötzlich. Erst stark, dann immer heftiger. In kürzester Zeit bekam ich hohes Fieber und verlor die Orientierung. Zudem hatte ich Gliederschmerzen und so sehr ich mich auch bemühte, mein Kopf weigerte sich, zu funktionieren. Ich schlug mich durch die Nacht und als ich bereits jeden Winkel unseres Badezimmers auswendig kannte, jedes Gericht der vergangenen Woche rückwärts gegessen hatte, schließlich zusammengekauert auf dem Boden über die Tragik meines Todes im Paradies nachdachte, wurde ich mit einem unsanften Ruck auf unsere Holzbank gehieft. Meine Gastmama Doña Marta wies mich an, still zu halten und stemmte mir ihre kräftigen Fäuste mit kreisenden Bewegungen in den Rücken. Sie verteilte eine grünliche Paste bei der Massage, zwischenzeitlich flößte sie mir im Wechsel bitteren Kräutersud und Wasser ein. Ich gehorchte bereitwillig, hatte ich ohnehin bereits beschlossen, wenigstens tapfer aus der Welt zu scheiden. Doch schlagartig nach Massage und der Kräutermedizin, konnte ich spüren, wie mein Kopf aufklarte, wie die Übelkeit leichten Magenschmerzen wich. Schon am nächsten Tag war ich wieder halbwegs auf dem Damm - tief beeindruckt von den Kenntnissen meiner Gastmutter über medizinale Heilpflanzen.



So gut ging es mir, dass ich mit meiner Gastschwester Liz eine Piñata für Simons Geburtstag bastelte und am Abend auf die Feier ging, auf der es neben Kuchen und selbstgeschlachteter Ziege auch massig Bachata sowie Merengue gab. Selbstverständlich kamen die vorher einstudierten Tanzschritte gleich zum Einsatz. Die Rechnung kam dann am nächsten Tag. Nun hoffe ich sehr, dass es mir morgen besser geht, denn treue Leser wissen, wir wollen nach Osa...




Mittwoch, 19. September 2012

Der Ideenbrunnen sprudelt

Fragt man mein Tagebuch, ist heute der 15. Tag.
Damit haben wir nun die typische Urlaubslänge überschritten. Und mit dem Wissen, dass mit den letzten zwei Wochen kein nennenswerter Teil meines Aufenthaltes hier vergangen ist, stellt sich langsam das Gefühl ein, angekommen zu sein.
Unfassbar, wie schnell ein komplett anderes Leben Alltag werden kann.
Unfassbar auch, dass in diesem Dorf im Regenwald, in dem es zwei Miniläden, zwei Minikirchen, eine Straße und ca. 500 Leute, die man nach kurzer Zeit alle zumindest schon einmal gesehen hat, keine Langeweile aufkommt.


Wenn man sich auf die Ruhe einlässt, ist jeder Tag erfüllend. Auf dem Feld gibt es immer etwas zu tun, ständig gibt es Reuniones der Freiwilligen, der Frauengruppe, der Kolpingfamilie (die eigentlich aus denselben Leuten besteht) oder verschiedener Projektkomitees.

Die Freiheit bei der Projektfindung, die mich anfangs sehr verwirrt hat, lässt sich super konstruktiv zur Verwirklichung von Träumen nutzen und lässt einen ungeheuer großen Raum für persönlichen Austausch. Natürlich leisten wir keine Entwicklungshilfe, aber das zu tun sind wir auch nicht gekommen. Wir erweitern nicht nur unseren Horizont, wir tauchen auch ein in ein anderes Leben, ein Leben, das einfach ist, intensiv und das sich im Hier und Jetzt abspielt. Und die Möglichkeiten sind gigantisch. Was utopisch scheint, ist realisierbar. Jeden Tag habe ich neue Ideen für Projekte, so viele, dass das alles gar nicht zu schaffen ist. Ein Festival wird von den Freiwilligen organisiert, wir gründen eine Jugendgruppe (darüber schreibt Flori sicher noch etwas), ein Müllprojekt wird zum wiederholten Male gestartet, es gibt die Möglichkeit in einem Dorf von Indígenas beim Kampf gegen den Bau eines Staudammes zu helfen; ein Lehmofen soll gebaut werden, man könnte Musikunterricht in der Grundschule geben und mit den Kindern Instrumente bauen, man könnte ein Buch über das angesammelte Wissen der Dorffrauen über Arzneipflanzen schreiben, man könnte, man könnte, man könnte...Und man kann!

 Natürlich gibt es auch diese Momente, in denen ich mich unnütz fühle. Welchen Sinn macht es überhaupt für mich, hier zu sein, wenn es keinen festgelegten Aufgabenplan gibt? Aber die Antwort auf diese Frage kann ich mir selbst nach jedem Gespräch mit meiner Gastmutter, nach jedem gemeinsamen Kochen mit MamaTila, ihrer Mutter, und nach jedem Spiel mit meinen Gastbrüdern geben. Compartir. Entender. Aprender.
Und selbst wenn ich nur die Hälfte der Ideen, die ich habe, umsetzten kann, dann schaffe ich Nachhaltiges, bringe den Menschen hier einen Nutzen und komme stolz und erfüllt zurück.

In diesem Sinne: Pura Vida.

Sonntag, 16. September 2012

Eindrücke aus Térraba

Die Planung für unser Kulturfestival zog sich wie ein roter Faden durch die Woche; am Donnerstag fuhren Paula, Luisa und ich sehr früh los, um von Buenos Aires nach Térraba zu kommen und trafen einen Friseur, der mit seinem Sohn kolumbianische Musik beim Haare-Schneiden machte. Als man uns auf der Straße sah, wurden wir spontan abgefangen und bekamen eine Kostprobe. Wir dankten diese mit einer Einladung und freuten uns über den musikalischen Start in den Tag. Im Anschluss kaufte ich mir einen Regenschirm; an der Bushaltestelle gegenüber sprach mich ein älterer Herr an, ob ich Florian hieße. Er habe von den Leuten gehört, dass ein Tourist mit Gehstock, der sich als Regenschirm enttarnte, auf dem Weg zum Bus sei. Der Mann stellte sich als Enrique heraus, unser Gastgeber für zwei Tage, und die Stadt als äußerst gesprächig... 


Mit Enrique fuhren wir dann auch gemeinsam in das Indigenenreservat. Die Landschaft war unglaublich – unberührte Natur, Berge, Täler und soweit das Auge blickte Grün. Wir lernten seine Familie kennen und schauten uns die Herberge für Besucher an, die sein Sohn und Arne, ein Kolping Freiwilliger, aufgebaut hatten. Wir erfuhren eine große Menge über das Staudamm-Projekt "el Diquís", über die indigene Kultur der Térribe und über das Dorf mit seinen 1000 Einwohnern. Den Kopf voll mit Eindrücken und einer Flut von Informationen, führten wir ein ernstes Gespräch am Abend mit Enrique und seinem Sohn. Wir waren kritisch, ob ein Freiwilligendienst in Térraba überhaupt sinnvoll sei für wenige Wochen oder Monate, denn das Projekt ist gewaltig, die Arbeiten sind vielfältig und die Thematik komplex sowie problembeladen. Ruhig, dabei stets diplomatisch, machten uns die beiden unmissverständlich den Wert des Freiwilligendienstes bei ihnen klar: Soziale Projekte mit den Kindern, Bewahrung der indigenen Kultur, der Aufbau eines gesunden, nachhaltigen Besuchertourismus', internationale sowie mediale Vernetzung und Aufmerksamkeit im Kampf gegen el Diquís sind dringende Ziele, für deren Umsetzung internationale Freiwillige bereits in kürzester Zeit Fortschritte bringen würden aus ihrer Sicht. Meine Entscheidung war gefallen. Mein Projekt ist Longo Mai, doch ich möchte mich für die Vermittlung der Freiwilligen in jenes Pioniersprojekt engagieren. Noch am gleichen Abend rief ich Roland an und teilte ihm meine Ansichten sowie die Idee mit, den Überschuss an Freiwilligen im Zirkusprojekt und in Longo Mai für Térraba zu nutzen. Sie stieß bei allen Seiten auf Zustimmung, was mich sehr freute. Ich selbst möchte für ein bis zwei Monate mit Paula nach Térraba. 

Am darauffolgenden Tag hatte ich ein unangenehmes Erlebnis: Allein auf dem Weg nach Pérez, quatschte mich im Bus ein zwielichtiger Typ an, ich solle mich zu ihm setzen. Mich lies das genuine Gefühl nicht los, in Gefahr - mindestens eines Überfalls - zu sein. Durch unser Vorbereitungsseminar rechnete ich immer mit einer solchen Situation und reagierte wie gelernt: ich setzte mich weiter nach vorne in den Bus, mitten in die Menschenmenge beim Fahrer. Ein Telefonat genügte und David kam mich an der Station abholen, sodass der Kerl mir nicht in der Stadt folgte. David schleppte mich gleich zu einer Vorführung des Zirkus'. In allen Städten war an diesem Wochenendauftakt zum Nationalfeiertag am Sonntag viel los; man sah Trommler, Fackeln und alles war geschmückt. Am Abend hatten die älteren Artisten noch einen Feuerauftritt auf der Straße, danach ging es in einer tollen Bar feiern. 

Die Nacht endete etwas wild, doch gleich am nächsten morgen wartete Arbeit in Longo Mai. Die Frauen machten Tamales, ein landestypisches Gericht aus Maisstärke, das in Bananenblätter eingewickelt und gekocht wird, um sie am Nationalfeiertag zu verkaufen. Wirklich viel wurde uns extranjeros, uns Fremden, aber nicht zugetraut bei den heiligen Tamales, wir waren mehr fürs Probieren zuständig. Daher beschlossen wir gesättigt, uns mit dem Rest des Dorfes ein Spektakel mit Tänzen der Kinder und Jugendlichen aus den örtlichen Schulen anzusehen.


 

Getanzt wurde in Trachten zu traditioneller Musik. Auch am Abend gab es viel zu sehen, als die Kinder mit wunderschönen, selbstgebastelten Laternen durchs Dorf zogen, nachdem sie die Nationalhymne gesungen und spezielle Gedichte (bombas) vorgetragen hatten.
Den Sonntag selber fanden dann eine feria, ein Flohmarkt, und ein Fußballturnier statt. Mir machte es großen Spaß, in der sengenden Sonne zu spielen. Wir traten auch als Voluntarios gegen eine örtliche Frauenmannschaft an. Eine gewisse Freiwillige ließ es sich nicht nehmen, in Schwarz/ Gelb aufzulaufen, aber trotz alledem waren wir recht chancenlos gegen "diese Maschinen" (Zitat Paula). Schließlich schlugen wir uns wacker und schossen in der letzen Minute sogar noch den Anschluss- und Ehrentreffer zum 2:1. Zur Belohnung gab es eine herrliche Abkühlung im klaren Fluss und frisch gepressten Jugo mit Ananas von Doña Marta.
Heute Abend ist das erste Treffen der Kolpingfamilie bei Eduardo. Ich bin mir sicher, das wird lecker!

Mittwoch, 12. September 2012

Ein Grundriss

Gestern schaffte ich es endlich meinen Bericht für den Nachfolgefreiwilligen zu schreiben. Ich durfte mich in Eduardos gemütlichen Haus breitmachen. Am Nachmittag gab es eine Reunion der Frauengruppe. Paula und ich stellten die Idee für unser Baumhausprojekt vor: Wir möchten eine Jugendgruppe im Dorf ins Leben rufen, in der wir idealer Weise Jungen und Mädchen gemeinsam mobilisieren. Bei gemeinsamen Aktivitäten wollen wir über Träume, Zukunfstsängste und Berufswünsche beziehungsweise -Möglichkeiten sprechen. Dazu planen wir eine Kooperation mit einem Berufskolleg in Pérez, das Workshops anbietet. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf einem großen, geräumigen Baumhaus, das Platz für ca. 15 Personen bieten soll. Von dem Prozess des Bauens versprechen wir uns, den Ehrgeiz der Gruppe zu wecken und die Gemeinschaft untereinander zu stärken. In Phasen, in denen nicht gearbeitet wird / werden kann, wie Regenzeit oder Pausen, wollen wir beispielsweise Filme schauen oder Musik hören, die Gesellschaftsprobleme anschneiden. Am Ende soll es ein sichtbares Ergebnis geben, das vor allem als Treffpunkt und Rückzugsort für die Jugendlichen gedacht ist.

Gerade schreibe ich das Thesenpapier, um Fördergelder bei einer Organisation zu akquirieren und Paula wirbelt schon herum, um einen zufriedenstellenden Grundriss zu skizzieren. Einen geeigneten Baum gibt es bereits. Er ist uralt, riesengroß, wunderschön und wir haben einen Verwandten des Tucans zum Nachbarn. Das alles klingt sehr schön, ist aber im Einzelfall viel komplexer und problembehafteter, als ich es jetzt angerissen habe, aber dazu wird Pau sicher noch ausführlicher in der nächsten Zeit schreiben. Im Moment ist sie riesig Begeistert von den vielen positiven Reaktionen, die wir auf unser Projekt hin erhalten. Im Anschluss an unsere Reunion mit den Frauen hatten wir übrigens auch unser erstes Treffen mit der Kolpingfamilie. Man begrüßte uns herzlich und beschloss, dass wir nun täglich bei jedem Mitglied einmal zu Abend essen würden. Jetzt haben wir anderthalb Wochen mit Essen ausgebucht!

Das Highlight erlebten wir gemeinsam mit Luisa, einer Mitfreiwilligen aus Greifswald, dann aber in Pérez am Abend, wo wir ein Konzert im links-alternativen Club Trincheras besuchten. Der letzte Künstler des Abends – Maurice – trat im Hawaii-Hemd und Bermuda-Shorts auf die Bühne, bedeckte den Rest seiner Knöchel mit Sportsocken und trug sein Haar bis zum Hintern. Er sang teils sehr zynische Balladen über die Zerstörung der Natur, den Turbokapitalismus und den Massentourismus. Dabei hatte er eine Sprechstimme wie Horst Schlemmer nach zwei Cohibas und eine Gesangsstimme wie Luciano Pavarotti. Wir konnten nicht anders, als ihn zu unserem Kulturfestival nach Longo Mai im Januar einzuladen. Er sagte sofort zu und lud uns im Gegenzug auf sein Haus auf der Peninsula Osa ein. Zu dieser Zeit kann man in diesem noch nahezu unberührten Naturschutzgebiet Wale beobachten und bei Maurice schwimmen sie direkt vor seinem Fenster. Bald davon sicher mehr...

Montag, 10. September 2012

Fruchtsegen am Meer



Am Wochenende waren Paula und ich in Pérez. Nach einigen Einkäufen mit Carolina, der Mentorin des Zirkus', stand unsere erste Übernachtung im Wohn- und Versammlungsplatz des Projektes, dem Comedor, an. Gleich am nächsten Morgen hatten Hanna und David Training mit den Kindern, weswegen wir uns entschieden, mit den anderen Freiwilligen nach Dominical zu trampen. Auf dem Hinweg wurden wir von einem US-Amerikaner mitgenommen, der seit acht Jahren einige Ferienhäuser und Land in Costa Rica besitzt, aber kein Wort Spanisch spricht. "Ich habe auch diesen Freund, Juan oder Jorge, sowas. Er ist mein Angestellter. Sehr schlauer Bursche. Er kann nicht Lesen und Schreiben, aber er lernt schnell und ist immer freundlich." So in etwa lauteten seine Worte und wir bekamen ein Gefühl dafür, warum viele Menschen hier schlecht auf die "gringos" zu sprechen sind. Zwischen Dominical und Uvita kamen wir durch ein kleines Stück Urwald direkt an einen vollkommen verlassenen Pazifik-Strandabschnitt.











Der Ausblick war atemberaubend schön. Paula verschwand plötzlich im Regenwald, um eine halbe Stunde später mit einer riesigen Bananenstaude auf der Schulter wieder aufzutauchen. Der Fruchtsegen passte hervorragend zu den Kokusnüssen, die wir in der Zwischenzeit am Strand gesammelt und an den Felsen geknackt hatten. Um das Paradies vollkommen zu machen, war das Wasser angenehm warm. Müde vom Schwimmen in den hohen Wellen und voll von tropischen Früchten, schlugen wir den Heimweg ein, als plötzlich der Himmel seine Schleusen öffnete und ein Platzregen uns zeigte, was Regenzeit bedeutet. Wir ärgerten uns über uns selbst, dass wir dummen Touris dieses kleine, nicht unwichtige Detail am costa-ricanischen Wetter vergessen hatten. Paula und ich hatten nicht einmal einen Schirm dabei. Derart durchnässt, triefend, tropfend vom Regen, wollte uns niemand mitnehmen – verständlicher Weise. Schließlich hatte ein Busfahrer Erbarmen. Im Bus lernten wir einen weiteren US-Amerikaner kennen aus South Carolina, der mit seiner Frau ein lokales Café betreibt. Er sprach fließend Spanisch und fluchte in einem heraus über die USA, die großen Firmen und die Arbeitsbedingungen in seiner Heimat. Am meisten ärgerte er sich über die Waffengesetzgebung. 


Später getrocknet fanden wir einen sehr netten Tico von ICE, dem staatlichen Energieversorger, der uns mitnahm. Nebenher referierte er die ganze Autofahrt über von den politischen und ökonomischen Verhältnissen Costa Ricas  und kam zwischendurch seinem Job als Telefontechniker nach (den Schlüssel ließ er dabei im Jeep stecken, in dem wir warteten).  

Am Abend besuchten wir eine Bar in San Isidro, in der schlechte Musik möglichst laut und basslastig mit sechs Flachbildfernsehern, auf denen jeweils verschiedene Programme aus dem free-TV liefen, darum konkurrierte, wovon man die meisten Fetzen verstand. Paula freute sich in der Zwischenzeit über das erste Treffen mit ihrem Freund Kai in Costa Rica, der ebenfalls ein Voluntariat im Land macht. Am Sonntag schliefen wir aus, machten einige Besorgungen und checkten unsere Mails im Internetcafé, wo dutzende besorgte Erdbebenmails und bereits die ersten Arbeitsanweisungen von Kolping auf uns warteten.
 





Donnerstag, 6. September 2012

Mein erster Tag in Longo Mai







Mein erster Tag in Longo Mai begann für mich wie ein Abenteuer in einer anderen Welt und ist gleichzeitig für die Menschen hier tägliche Routine. Um Punkt 5.00 Uhr weckten mich unsere Hähne, die ugefähr so anmutig klingen wie ein vierzehnjähriger Junge im Stimmbruch, der versucht eine Arie zu schmettern. Meine Gastmutter, Doña Marta, setzte mir eine Schüssel vor die Nase, in der Reis zur Höhe des Himmalayas aufgetürmt war, garniert mit allen Bohnen, die man im Dorf auftreiben konnte. Dazu gab es Platanos (gebratene Kochbananen) und ein Stück Käse, der aussah wie ein Schwamm und schmeckte wie ein Schwamm mit Essig. Nachdem ich den dreiviertel Liter Kaffee runtergeschluckt hatte, ging ich in den Regenwald, um Roybin, Martas Enkel, beim Bambusfällen zu helfen. Alleine der Weg war für mich unfassbar schön. Eine solche Natur, die Pflanzen, die Bäume, den reißenden Fluss, den man bereits aus kilometerweiter Entfernung rauschen hörte, hatte ich bis dahin nur im Bilderbuch oder Fernsehreportagen gesehen. Da stand ich nun auf einer weiten, grünen Weide und schaute auf den Regenwald, den Bambus und die Palmen vor mir, ringsum im Hintergrund die Berge, auf denen der Nebel wie ein Tuch lag und hörte das Zirpen der Grillen und das kleckernde Geräusch der Vögel. Dann ging es hinein, immer weiter, durch dichtes Gestrüpp, über Blätter und kleine Bäche, die aus den Felsen kamen. Teilweise war ein Passieren nur möglich, wenn wir uns mit der Machete den Weg bahnten. "Genau wie im Film!", dachte ich die ganze Zeit. Nach zwanzig Minuten, die mir vorkamen wie eine Stunde, kamen wir an eine Lichtung, an der Roybin und Simon, ein Zivi aus Österreich, bereits fleißig werkelten. Die Einarbeitung ging schnell und es machte mir zunehmend mehr Spaß, den Bambus mit der Machete zu fällen und zurechtzuschneiden. Einmal setzte ich einen schnellen, präzisen Schnitt am Bambusstamm an, trennte ihn sauber ab und entfernte mit einem zweiten Vertikalschlag alle abstehenden Äste gründlich. Roybin und sein Cousin Fernano klappten die Münder auf. "Nicht schlecht für einen Ausländer, was?!", fragte ich und grinste mir in den Bart, wohl wissend, das Fortuna ihre Hände beim zweiten Schnitt gnädig im Spiel hatte. Insgesamt machte mir die Aufgabe großen Spaß, auch wenn es bei dem tropischen Klima harte Arbeit ist. Weniger Spaß macht anschließend das Schleppen der Bambusstapel, die zuvor mit Lianen zusammengebunden werden. Um 11.00 Uhr zurück zu Hause, freute ich mich bereits auf Reis mit Bohnen, um Energie zu tanken. Im Anschluss ging es das erste Mal im berühmten Fluss baden, wo ich Paula und andere Freiwillige aus Longo Mai traf. Das Wasser ist nicht nur erfrischend kühl, sondern auch absolut rein, trinkbar und darüber hinaus richtig lecker - eine willkommene Abwechslung zum gechlorten Trinkwasser in den Häusern. Wir kletterten über Steine und sprangen von den Felsen in den aufschäumenden Fluss. Später am Nachmittag machten wir Schmuck in der Artesanía von Maritza, der Tochter von Doña Marta, und am Abend trafen wir uns mit allen Freiwilligen in der Casa Zivi, wo wir beschlossen, schon bald Tanzunterricht in Bachata, Salsa und Merengue zu nehmen. Schon am nächsten Tag wollen wir nach Peréz Zeledón (so nennen die Ticos San Isidro), um David und Hanna im Zirkus zu besuchen.
Costa Rica ist für mich bisher das reinste Paradies. Fauna und Flora sind unglaublich schön, die Menschen empfangen uns herzlich und scherzen viel mit uns und wir erleben jeden Tag so viel aufregendes Neues, lernen so viele interessante Menschen kennen, dass wir kaum hinterher kommen, alles festzuhalten. Auch das Essen ist hier weder eintönig, denn das Entscheidende sind die Beilagen zu Reis und Bohnen, die hier wie Brot zu jeder Mahlzeit gereicht werden, noch bekommt es uns schlecht - im Gegenteil. Außerdem laben wir uns förmlich an den heimischen Früchten. Hunderte bekannte wie Ananas (!), Mango, Papaya, Banane, Kokos oder Orange, die süßer, saftiger und fruchtiger sind als die importierten in der Heimat und noch einmal zehnfach so viele unbekannte wie Momones oder Guanabana (!), die geschmacklich auf der Zunge explodieren. Himmlisch schmecken sie auch als Jugo, also als Saft mit Eis, den man überall kaufen oder einfach selber machen kann.
Natürlich gibt es auch Dinge, die mir nicht gefallen oder an die ich mich noch gewöhnen muss, wie z.B. die kalten Duschen oder die größtenteils rudimentären sanitären Anlagen, aber das Schöne überwiegt deutlich! Um alles verarbreiten zu können, brauche ich meinen Schlaf. Den bekomme ich früh genug, hier ist es bereits ab 18.00 Uhr stockfinster und die Leute im Dorf sind ab 20.00 Uhr im Bett.




Mittwoch, 5. September 2012

Ein donnernder Beginn

Endlich da! Das war der erste Gedanke als unser Flugzeug auf der Landebahn in San José aufsetzte. Der Flug war gemütlich, teils lustig, aber vor allem langatmig. Trotz einiger technikbedingter Kommunikationsprobleme im Vorfeld, hatten wir das Glück, dass jemand mit einem Jeep am Flughafen auf uns wartete. Durch den wilden Verkehr des dreckigen und stockfinsteren San Josés ging es an riesigen Schlaglöchern vorbei zu unserem Hostel "casablanca". Die Herrin des Hauses, Maité, zeigte uns stolz ihre schöne Herberge mit Solardusche, Swimmingpool und Sonnenterrasse inklusive Blick über die Hauptstadt. Wir rieben uns die müden Augen über die neuen Bilder, Gerüche und Geräusche. In der Ferne hörten wir den Fluss rauschen und sahen den Nebel auf den Bergen liegen; am Himmel blitzte es geräuschlos auf.
Etwas später im Bett liegend, dachte ich an meinen Abschied in Köln. An dieser Stelle ein riesen Dankeschön an meine Freunde, die überraschend am frühen Morgen auftauchten, um mich zu verabschieden - ich habe mich sehr gefreut! Außerdem versuchte ich mich darauf zu konzentrieren, wie es mir eigentlich ging auf der Reise, was mich beschäftigte, worauf ich mich freute: Um ganz ehrlich zu sein, fühlte ich nicht wirklich etwas. Da war Vorfreude, weil es wirklich Spaß macht mit Paula und wir ein klasse Team abgeben. Ansonsten war alles wie in einem seichten Nebelschleier, der über allem liegt. Ab und zu flackerte die Idee auf, dass es nun für ein Jahr kein zurück gibt. Ehrlich gesagt, besteht zur Zeit auch gar nicht das Bedürfnis. Im Gegenteil, mich besticht das leise Gefühl, wir stehen vor dem Beginn von etwas Wunderbarem!

In jedem Fall war der Beginn donnernd und ein erschütterndes Erlebnis: Am Donnerstag Morgen wachte ich bereits gegen halb vier auf, schrieb in mein Reisetagebuch und las etwas. David lag neben mir uns schlief noch, als auf einmal das Bett leicht zu zittern begann. Die Vibration wurde immer heftiger, das Gestell begann zu knarzen. Ich schaute von meinem Buch auf und betrachtete meinen Bettgenossen. "Entweder er macht im Traum gerade etwas Unanständiges oder er schüttelt sich", dachte ich, denn er hatte sich die ganze Zeit über im Schlaf gewälzt und gesprochen. Das Zittern wurde jedoch immer stärker und intensiver, bis plötzlich das gesamte Bett zentimeterhoch hüpfte und mit einem lauten Knall auf dem Boden aufkam. Aus der Schrankwand neben mir schlugen die Türen auf, von der Decke sowie dem Untergeschoss kam ein lautes Grollen und im ganzen Haus klirrten zerschellende Gläser. Nun war ich mir sicher, dass David nicht die Quelle der Erschütterung war. In Sekundenschnelle schossen mir allerhand Gedanken in den Kopf, wie man sich im Falle eines Erdbebens zu verhalten hat. "Kletter unter einen Tisch, da ist es sicher", dachte ich. Das hatten wir auch auf dem Vorbereitungsseminar gelernt. Das blöde war nur, es gab leider keinen Tisch in unserem Raum und unter dem Bett war kein Platz. Zeitgleich wachte David endlich aus dem Tiefschlaf auf. Wir schauten uns in die Augen, während das Bett mit uns darin noch immer auf und ab sprang. Noch ehe einer von uns ein Wort sagen konnte, wurde das Beben schwächer und schwächer, bis es schließlich zum Erliegen kam. Nach einem kurzen Atemzug der Stille, sprang mein Bettnachbar plötzlich ruckartig auf, streckte die Arme in die Luft und verkündete: "Die Götter wollten, dass David aufsteht.". Ich wusste nicht, ob ich lachen oder ihn verfluchen sollte, das Adrenalin in meinem Körper machte mich noch Minuten später empfänglich für jedes Detail des Geschehens.

Nach dem ersten Schreck machten wir eine Bestandsaufnahme: Kaputte Vasen im Ganzen Haus und eine Schnittwunde des Autors von der Größe einer Hausstaubmilbe. In den Nachrichten berichteten sie, dass es sich um das stärkste Erdbeben Costa Ricas seit über zwanzig Jahren handelte. Auf der Richter-Skala erreichte es einen Wert von 7,5 und betraf vor allem den Norden des Landes sowie Nicaragua.
Nachdem sich alles beruhigt hatte und die Regierung Entwarnung bezüglich Nachwirkungen gegeben hatte, entschieden wir, die Weiterfahrt nach San Isidro anzugehen. Die Fahrt von der Hauptstadt dorthin dauert ungefähr vier Stunden mit Pause, wenn man einen direkten Bus nimmt. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus - immer mehr Grün, immer mehr Blumen, Farne und Bäume am Wegesrand. Wir waren also tatsächlich im Regenwald!!! Und es ging immer tiefer hinein nach Longo Mai, aber davon mehr im nächsten Post. Voraussichtlich ahorita - das heißt wörtlich bald und bedeutet irgendwann.

Montag, 3. September 2012

Der Startschuss

Lieber Flo,
was sagt man dazu? Der Startschuss ist endlich (!) gefallen, ich bin aus den Startlöchern gesprungen und...nein Moment. Anders: ich bin aus den Startlöchern gestolpert, habe einen Purzelbaum gemacht und bin dann verwirrt über die Bahn geirrt. Die Reise beginnt. Den Kopf voller kreiselnder, trudelnder, flatternder Gedanken sitze ich jetzt auf deinem kaputten Schreibtischstuhl (der nur für Artisten geeignet ist) und schreibe unter deinem Namen in unseren Blog. Ist das irre? Dein Zuhause ist meine erste Etappe auf dem Weg nach Longo Mai, wo wir uns beide die nächsten 11 Monate lang so gut wir können auf die Nerven gehen werden. Und ich bin so verdammt froh, hier zu sein.

Irre ist gar kein Ausdruck, auch wenn ich immer noch nur selten, streckenweise einen Hauch davon spüre, was wir da eigentlich für eine Lawine losgetreten haben.

All my bags are packed, (meine auch schon fast - 2 Stunden vor abreise :D) I´m ready to go...ausgelutscht, ja, aber John Denver bringt es auf den Punkt. Ich bin unterwegs, noch in Köln und schon in der Welt, habe Mama, Papa, Bruder, Hund, Katze, Haus und Bäume verabschiedet und mein Bewusstsein schwebt auf Nebelschwaden einem großen Abenteuer entgegen. Die Abschiede waren schön. Das kann ich bestätigen!
Wirklich, noch verstehe ich die weitreichende Konsequenz daraus nicht wirklich. Meine Lieben so lange nicht sehen? Geht klar. Mal sehen, wann die Realität zu mir durchdringt.

Aber erstmal machen wir uns auf den Weg. Los, pack endlich deine Koffer, es geht los, vamos! Mach schon, Flori, levantate, ich will los, ich will los, ich will los!!! Komm runter, ganz ruhig, calmate.
Ich dreh durch, sorry. Lo siento. Ich bin aufgeregt. Vor uns liegt ein tolles Jahr. Davon bin ich überzeugt!!! Auch wenn ich gerade den dritten Tag nahezu schlaflos bin, auf dem Zahnfleisch gehe, abwechselnd in Stress und in Ohmacht ausbreche, spüre ich, wie die positive Aufregung und die Vorfreude mich ruhig werden lassen.

Ich möchte meine Heimat nicht unverrichteter Dinge hinterlassen. Ich danke allen Freunden und Bekannten, die mir im Vorfeld so sehr geholfen haben, für mich da waren und allerlei mitgemacht haben - ich werde euch vermissen... ja, Paula ich komm ja schon - ich will mich noch schnell auf die Reise verabschieden bei unseren Lesern. Alles Gute, wir sprechen uns, sobald wir gut angekommen sind -
¡hasta luego!


So Paula Perlchen, was machen wir jetzt? Living the dream...

Deine Paula achso!